Bauherrschaft / Auftraggeber
SBB Immobilien, Zürich

Objektadresse
Bahhofplatz 1, 6300 Zug

Jahrgang / Bauzeit
2018-2021

Bausumme
1.54 Mio. Brandschutzanpassungen
325’000 Dach

Funktion / Tätigkeit
Projektleitung, Bauleitung, Generalplaner mit Elektroingenieur und Brandschutzplaner

Sachbearbeiter
Marlise Voegelin, Daniel Bosshard, Thomas Zeidler

Planungsteam
Elektroplanung und Brandschutz, HHM, Zug
Sprinkler- und Sanitärplanung, Abicht AG, Zug
Brandschutz, Götschi Ingenieurbüro AG, Zug

Bilder
Michael Egloff, Zürich

Aufgabenstellung und Konzept Brandschutz
Die VKF-Normen haben sich seit Inbetriebnahme des heutigen Bahnhofs 2003 massgebend verändert. Bis Ende 2020 muss daher eine Lösung zum Brandschutz im 20m hohen Atrium vorliegen. In enger Zusammenarbeit mit Spezialisten und Behörden werden verschiedene Szenarien im Spannungsfeld zwischen Wirtschaftlichkeit und Sicherheit geprüft. Schliesslich wird folgendes Konzept gewählt: Über alle Geschosse stützt neu ein innerer und äusserer Sprinklerstrang die Glasfassaden gegen das Atrium, damit diese einer Brandabschnittsbildung gleichgestellt werden können. Die Kapazität der bisherigen Wasserzuleitung reicht nicht aus für diese Sprinklerergänzung, sodass eine neue Sprinklerzentrale samt neuem Wasseranschluss auf der Nordseite des Bahnhofs errichtet werden müssen.
Gestalterisch sollen die Eingriffe so zurückhaltend wie möglich erscheinen. Eine spezielle architektonische Massnahme ist im 4. Obergeschoss nötig, da dort keine Rückstauelemente vorhanden sind, welche die zur Auslösung der Sprinkler notwendige Hitze am Entweichen durch das Glasdach hindern. In einer ruhig durchlaufenden, verkleideten Metallkonstruktion kann eine selbstverständliche Lösung gefunden werden.

Aufgabenstellung und Konzept Flachdachsanierung
Um die Serie von Undichtigkeiten im Flachdachbereich zu beenden und die Gebäudehülle thermisch besser auszurüsten, wird die Sanierung der Flachdächer Hauptdach und Technikgeschoss ausgelöst. Dieser Auftrag hat keinen direkten Zusammenhang mit den Brandschutzmassnahmen, profitiert aber von den Synergien in der Bauleitung.
Die Gefällsverhältnisse werden mit einer Aufdopplung der Dämmung verbessert, und die Dachflächen erhalten durch Sekuranten und Stahlseile Absturzsicherungen nach heutigen Anforderungen. Die Sichtbetonbrüstungen sind zu wenig hoch für eine normgerechte Sicherung ohne Zusatzelemente. Die äussere Erscheinung wird in keiner Weise verändert.

Herausforderungen
Die Nachbarprojekte Entsorgung Bahnhof Zug und neue Wärme- und Kälteversorgung müssen mit unseren Massnahmen getaktet werden. Dadurch können bedeutende Synergien gewonnen werden im Bereich Baustellenlogistik, Grabarbeiten und Behinderungen der Kundenströme. Auch können nur so Flächenrochaden erfolgreich abgewickelt werden.
Unter Betrieb mit einem hohen Anteil an Nachtarbeit werden die Hauptarbeiten zum Brandschutz innerhalb von 3 Monaten ausgeführt. Die Koordination und Kommunikation mit diversen Nutzern und Unternehmen ist sehr aufwändig. Die Leitungsführung tangiert in den Obergeschossen in allen Zugangsbereichen die Kühldecken und die darüber liegenden Installationen. Weitere Konflikte mit Leuchten, BMA-Meldern und diversen Mieterausbauten gilt es situativ zu lösen.