Bauherrschaft / Auftraggeber
Einwohnergemeinde Muri

Objektadresse
Talstrasse 5, 5630 Muri

Jahrgang / Bauzeit
2022-2024

Bausumme
3.5 Mio.

Funktion / Tätigkeit
Leistungsanteil SIA Phase 31-41 (TU Submission)

Sachbearbeiter
Martin Wyss, Sabryna Murer

Planungsteam
Generalplaner, Architektur, KAMM Architekten AG, Zug
Bauingenieur, HKP Bauingenieure, Baden
Holzbauingenieur, neue Holzbau AG, Lungern
Elektroplanung, Bütler Elektro, Muri
HLKS-Ingenieur, BBU Haustechnik AG, Sins
Akustik und Bauphysik, RSP Bauphysik AG, 6003 Luzern

Realisierung
Strüby Konzept AG, Seewen

Bilder
Michael Egloff, Zürich

Aufgabenstellung
Die Einwohnergemeinde Muri sieht sich seit Jahren mit einem akuten Mangel an Hallenkapazitäten für den Trainingsbetrieb ihrer ortsansässigen Sportvereine konfrontiert. Eine Analyse der IG Sportvereine Muri im Jahr 2021 zeigte, dass zahlreiche Vereine bereits erhebliche Einschränkungen im Trainingsalltag hinnehmen müssen. Die Nachfrage nach Trainingsflächen übersteigt das bestehende Angebot bei Weitem. Zwar ist die Realisierung einer definitiven Dreifachturnhalle im Finanzplan der Gemeinde vorgesehen, deren Inbetriebnahme jedoch nicht vor 2030 geplant ist.

Um kurzfristig Abhilfe zu schaffen, hat die IG Sportvereine Muri gemeinsam mit der Gemeinde und in Zusammenarbeit mit Kamm Architekten AG ein Projekt zur Errichtung einer provisorischen Trainingshalle lanciert. Ziel war es, innert nützlicher Frist eine Sportinfrastruktur zu schaffen, welche die Grundbedürfnisse der sportlichen Nutzung erfüllt und zugleich wirtschaftlich, betrieblich und gestalterisch überzeugt. Die provisorische Halle soll insbesondere den schulischen und vereinsbasierten Trainingsbetrieb auffangen, bis die definitive Halle realisiert werden kann.

Konzept
Die provisorische Trainingshalle in Muri wurde als funktionaler und wirtschaftlicher Holzbau mit klarer architektonischer Haltung konzipiert. Der einfache, längsgerichtete Baukörper mit Satteldach reagiert auf die Vorgaben des Raumprogramms und fügt sich selbstverständlich in den bestehenden Freizeitraum ein und berücksichtig die künftige Sportstättenplanung der Gemeinde Muri.

Das Tragwerk besteht aus Holzelementen, welche eine rasche Montage und einen stützenfreien Hallenraum ermöglichen. Die Fassaden- und Dachelemente in Leichtbauweise sind konstruktiv und gestalterisch auf eine temporäre Nutzung ausgerichtet, wirken jedoch durch sorgfältige Detaillierung und proportionierte Öffnungen nicht provisorisch.

Im Innern prägen robuste Materialien, sichtbare Konstruktionen und eine klare Organisation der Räume das Erscheinungsbild. Die Garderoben- und Technikbereiche sind kompakt im Kopfbereich angeordnet, wodurch die Halle als nutzungsflexibler, lichtdurchfluteter Raum erhalten bleibt. Akustische Massnahmen und ein professioneller Sportboden gewährleisten eine hochwertige Nutzungsqualität.

Trotz ihres temporären Charakters erfüllt die Halle hohe gestalterische und funktionale Ansprüche und bietet den Sportvereinen und Schulen eine räumlich klare, dauerhaft wirkende Infrastruktur. Das Gebäude versteht sich als pragmatische, aber architektonisch eigenständige Antwort auf den dringenden Bedarf an Trainingskapazitäten.